"Wprost" (Direkt) ist ein wöchentlich erscheinendes rechts-konservatives Nachrichtenmagazin. Es erscheint seit dem 5. Dezember 1982 und ist heute mit ca. 89.000 wöchentlich verkauften Exemplaren (2/2010) nach ?Polityka?, ?Gość Niedzielny? und "Newsweek Polska" die Nummer vier unter den polnischen Wochenblättern. Das Magazin hat im Jahr mit Auflagenrückgang und Fehlentscheidungen zu kämpfen, so wurde das Projekt "Wprost light" (Premiere 28.05.2009) nach nur fünf Monaten eingestellt. Branchenkenner sprechen von einem Verlust von 4,5 Mio. Złoty. Herausgegeben wird  es vom Verlagshaus Agencja Wydawniczo-Reklamowa "Wprost", das Ende 2009 zu 80 Prozent der Platforma Mediowa Point Group SA gehört.

Zunächst wurde ?Wprost? in der Wojewodschaft Großpolen und ab 1989 landesweit herausgegeben. Der erste Chefredakteur war Waldemar Kosiński. Bis Ende der 80er Jahre kam das Magazin nur in einer Auflage von 40.000 raus. Von 1989 bis 2006 war Marek Król Chefredakteur, der u.a. von 1989 bis 1991 für die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei (PZPR) im Sejm saß. Król beschrieb einmal sein Magazin wie folgt. ?Durch drei Dinge hebt sich ?Wprost? ab: die Titelbilder, eine leichte Antihaltung gegenüber dem Establishment und die Suche nach reißerischen und scharfen Themen. Für uns gibt es keine Tabuthemen.?

Und in der Tat außerhalb Polens ist ?Wprost? insbesondere wegen seiner polemisierenden Titelbilder bekannt. So zeigte das Magazin im September 2003 die BdV-Vorsitzende Erika Steinbach als Domina in SS-Uniform auf dem Rücken Gerhard Schröders reitend. Eine Kopie des wohl berühmtesten Wprost-Covers wird im Deutschen Historischen Museum ausgestellt. Für Aufsehen sorgte im Juni 2007 auch ein Titel mit Angela Merkel. Als ?Stiefmutter Europas? stellte "Wprost"  die deutsche Kanzlerin in einer Fotomontage dar, an deren entblößten Brüsten die Kaczyński-Zwillinge nuckeln.  Überhaupt gilt das Magazin unter Beobachtern als äußerst deutschlandkritisch. So lautete im September 2007 das Titelthema ?Komu Niemcy ukradli dobrobyt? (Wem Deutschland den Wohlstand klaute). Nach einer Reihe polemischer Titel überraschte "Wprost" im Frühjahr 2008 mit einem ungewohnt deutschfreundlichen Aufmacher. ?Wie man die Deutschen lieb gewinnt ? Anti-deutsche Gefühle der Polen sind ein Mythos? (10/2008)

Der Redaktionssitz befindet sich seit 2000 in Warschau, vorher war er in Posen. Chefredakteur ist seit  Mitte Februar  2010 Katarzyna Kozłowska.