Innerhalb der vergangenen 10 Jahre hat sich die Bewertung der Arbeit von Journalisten verschlechtert. Die Überzeugung, dass Journalisten parteiisch (46 Prozent, vorher 34) und nicht objektiv (50 Prozent, vorher 42) sind, ist gewachsen. Wesentlich zurückgegangen ist auch die Zahl derer, die von der Redlichkeit (52 Prozent, vorher 62) und ihrer Glaubwürdigkeit (48 Prozent, vorher 59) der Journalisten überzeugt sind. Immer weniger Menschen glauben daran, dass Journalisten die Wahrheit zeigen wollen (Rückgang von 37 auf 28 Prozent), und immer mehr Menschen sind davon überzeugt, dass Journalisten um jeden Preis nach Sensationen suchen (Anstieg von 49 auf 58 Prozent).
Das CBOS bat die Befragten auch, auf einer Skala von 1-7 ihr Vertrauen zu polnischen Journalisten zu beschreiben. Die durchschnittliche Antwort lag bei 4,02. Im Jahr 2003 hatte sie bei 4,67 und 2006 sogar noch bei 4,87 gelegen.
Die Befragten wurden außerdem nach den aus ihrer Sicht wichtigsten Eigenschaften gefragt, die ein Journalist haben sollte. Im Vergleich zu den Ergebnissen von vor 10 Jahren wurden Eigenschaften eines Journalisten wie „Druck und Bestechungsangeboten nicht nachzugeben“ und die „Verantwortung für die Sprache“ wesentlich seltener erwähnt.
Über die Hälfte der Polen (52 Prozent) ist der Meinung, dass die Arbeit eines Journalisten eine ebensolche Arbeit ist wie jede andere. Die Ansicht, dass die Ausführung dieses Berufes ein Dienst an der Gesellschaft ist, teilen nur 43 Prozent der Befragten. Dabei fällt auf, dass die Befragten mit höherer Ausbildung wesentlich häufiger der Ansicht sind, dass dem Beruf des Journalisten eine Mission zugrunde liegen sollte.
Das CBOS hatte die Umfragen vom 4. bis 10. Oktober 2012 an 1007 Erwachsenen und in Polen lebenden sowie per Los ausgewählten Personen vorgenommen.
Erstellt am 15.12.2012
Quelle: wirtualnemedia.pl