Das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Polen zeichnet eine duale Finanzierung aus. Einerseits wird es von Rundfunk- und Fernsehgebühren (2009: 300 Mio Zł.) finanziert, andererseits von Einnahmen aus Sponsoring und Werbung (2009: 1,1 Mrd. Zł.). Die Gelder aus den so genannten Abonnementsgebühren machen nur noch etwa ein Drittel der Gesamteinnahmen aus, die aus Sponsoring und Werbung hingegen über 60 Prozent.

Das so genannte Abonnement ist in Polen, im Vergleich mit den Rundfunkgebühren in Deutschland, relativ günstig. Der Preis für das Abonnement variiert etwas, je nachdem ob man es monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder gleich für das ganze Jahr bezahlt. Seit 2008 kostet es 186,70 zł. (ca. 45 Euro) für Radio und Fernsehen, bzw. 58,20 zł. (ca. 15 Euro) für diejenigen, die kein Fernseher, sondern nur ein Radio besitzen.

Anders als in Deutschland ist die Anzahl von Fernsehgeräten bei Privathaushalten unerheblich, d.h. auch wenn man mehre Fernsehgeräte bzw. Radios besitzt, zahlt man das Abonnement nur einmal. Von den Einnahmen gehen ca. 60 Prozent an das öffentlich ? rechtliche Fernsehen (Telewizja Polska) und ca. 40 Prozent an den öffentlich ? rechtlichen Rundfunk (Polskie Radio).

Ähnlich wie in Deutschland verzichtet das Fernsehen dafür darauf, Filme und Serien durch Werbung zu Unterbrechen. Ein großes Problem in Polen ist die Weigerung vieler Polen, das Abonnement zu bezahlen. Die Kontrolleure haben nicht das Recht, ohne Erlaubnis des Eigentümers, das Grundstück, bzw. das Haus oder die Wohnung zu betreten. Es wird geschätzt, dass etwa 45 % der privaten Haushalte und 98 % der Gewerbebetriebe das Abonnement nicht bezahlen.

(erstellt 15.2.2010 | zuletzt aktualisiert: 15.2.2010 | Copyright: Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit)