Das Boulevardblatt ?Fakt? ist das polnische Pendant zur deutschen ?Bild?-Zeitung und gehört wie jene zum Springer-Verlag. Es erscheint seit dem 22. Oktober 2003. Schon zwei Monate nach dem Start war ?Fakt? der Tageszeitungs-Marktführer in Polen und ist es mit rund täglich 466.000 verkauften Exemplaren (Stand:  Februar 2010) bis heute geblieben. Als Chefredakteur der 120 Mitarbeiter starken Redaktion fungiert seit 2003 Grzegorz Jankowski, zuvor stellvertretender Chefredakteur bei "Newsweek Polska". Dank ?Fakt? und ?Dziennik? (2006-2009) hat Springer heute einen Marktanteil von 30,4 Prozent und ist damit der größte Zeitungsverlag in Polen.

?Fakt" ist das bisher ambitionierteste Projekt des Axel Springer Verlags in Polen, aber auch das erfolgreichste. Seit der Einführung der Tageszeitung ?Fakt? zeigt man sich sehr zufrieden über die Entwicklung des Blattes. Die Verkaufszahlen haben alle Erwartungen übertroffen. Beim Start visierte Axel-Springer Polska innerhalb von zwei bis drei Jahren eine stabile verkaufte Auflage von 200.000 bis 300.000 Exemplaren im ganzen Land an. Dieses Ziel wurde bis Ende 2003 erreicht. Der Erfolg wird u.a. dem niedrigen Verkaufspreis von 1.30 Złoty (rund 30 Cent) zugeschrieben. Der phänomenale Einstieg in den polnischen Zeitungsmarkt wird von Medienexperten aber auch durch die teilweise antideutsche und antieuropäische Berichterstattung, besonders in Bezug auf Fragen der EU-Verfassung erklärt. Zudem gelang Springer, was anderen Verlagen so nicht gelungen ist, denn mit ?Fakt? gewann der Verlag zwei Millionen neue Zeitungsleser, die vorher in den meisten Fällen keine Tageszeitung gelesen haben.

Der Vergleich mit dem deutschen ?Mutterblatt? Bild liegt auf der Hand, ist aber nicht ganz gerechtfertigt. ?Fakt? ist im Gegensatz zur ?Bild? klar in Ressorts wie Politik, Vermischtes und Wirtschaft gegliedert. Auch bietet das Blatt Hintergrundberichte an und hatte bis zum Erscheinen von "Dziennik" im Jahr 2006  jeden Mittwoch das Feuilletonmagazin ?Europa" als Beilage. Stilistisch siedelt sich ?Fakt? zwischen den beiden bisher größten polnischen Tageszeitungen ?Gazeta Wyborcza? und?Super Express? an. Die gute Mischung verdankt das Blatt auch sicherlich der Tatsache, dass Springer Journalisten von beiden Blättern abgeworben hat.

Seit dem 23. April 2008 verfügt das Blatt mit "efakt.pl" fünf Jahre nach seinem Start über ein (reichhaltiges) Online-Angebot. Vorher konnte man im Netz nur die erste Seite ansehen.